X Rebirth Vorschau
Kann der Neuanfang gelingen?
Die X-Serie aus dem Hause Egosoft kann auf eine mittlerweile zwölf Jahre lange Geschichte zurückblicken, denn noch vor Freelancer oder DarkStar One erschien mit X - Beyond the Frontier der erste Teil der deutschen Erfolgsserie. Mit X Rebirth wagen die Entwickler nun einen Neustart. Ob der gelingt?
Radikale Veränderungen
Es wird ein radikaler Schnitt: X Rebirth soll nicht nur eine geschichtliche, sondern auch eine spielerische Neuausrichtung werden. Der veröffentlichte Teaser hat dafür bereits die Weichen gestellt: Das Universum ist in sich zusammengefallen und muss neu aufgebaut werden. Wie sich die Geschichte genau entwickeln wird, ist leider noch nicht bekannt, doch auf der diesjährigen gamescom liess Egosofts Geschäftsführer bereits durchblicken, dass die diplomatischen Verhältnisse alles andere als durchsichtig scheinen. So gibt es keine klare Trennung mehr nach Rassen. Leitsprüche à la "freundliche Boronen, fiese Split" sollen nicht mehr greifen, und überhaupt scheint sich die Zusammenstellung der verschiedenen Geschöpfe zu verändern. Vermischte Gruppierungen sollen die Mehrzahl darstellen.
Die wohl weitreichendste Konzeptveränderung wird wohl die Rückbesinnung auf ein einziges Spielerschiff sein. Während die Entscheidung erst auf der gamescom bekannt gegeben wurde, wird diese bereits glühend heiss im offiziellen Egosoft-Forum diskutiert. Fest steht jedoch, dass ihr nur noch ein einziges Schiff direkt kontrollieren können werdet, was jedoch erweiterbar werden soll. Ähnlich wie in DarkStar One soll das Schiff einige Veränderungen im Laufe des Spiels erfahren. Interessanter ist allerdings die Tatsache, dass dieses Spielerschiff genauestens simuliert wird. So werdet ihr eine Crew haben, der ihr Aufgaben übergeben könnt, und auch das Herumwandern durch die Innenareale soll möglich sein.
Überhaupt soll das eher textlastige Interface der letzten X-Teile der Vergangenheit angehören. Vielmehr werdet ihr nun die Möglichkeit haben, eurer Crew direkte Befehle zu geben. Damit will Egosoft zum einen die komplexen Menüs reduzieren und zum anderen auch das Universum lebendiger gestalten. Ob und wie das gelingt, ist leider weniger bekannt, da noch kein echtes Gameplay gezeigt wurde.
Um einem monotonen Spielerlebnis entgegenzuwirken, hat Egosoft die so genannten Drohnen etwas verfeinert. So steuert ihr zwar nur ein Schiff, doch habt ihr stets die Möglichkeit, spezialisierte Drohnen - zum Beispiel für den Kampf, oder den Abbau von Ressourcen - abzuwerfen und zu kontrollieren. Die Fernsteuerung wird direkt an euch weitergeleitet. Damit könnt ihr quasi mehrere Schiffe steuern, ohne gleich in das Cockpit der Flugobjekte zu steigen.
Riesige und auch winzige Systeme
Größer - das war immer der Anspruch von Egosoft. Doch während die X-Reihe bisher immer breiter wurde und mehr Sektoren anbot, wird sich X Rebirth eher in die Tiefe ausweiten. So sollen die Sektoren zum ersten Mal nicht nur eine Ansammlung von Stationen und Schiffen, sondern ganze Sonnensysteme sein. Dass diese riesigen Areale natürlich nicht ohne Weiteres zu durchqueren sind, weiss man bei Egosoft. Daher gibt es so genannte Highways, die euch in wahnsinniger Geschwindigkeit durch das All jagen. Somit wird gleichzeitig der Platz größer und die Wege geringer. Um den Transport zwischen den Sektoren kümmern sich wie gehabt die Sprungtore.
Aber auch kleiner wird X Rebirth. Die Simulation der riesigen Fabriken, schon immer eines der Herzstücke der X-Serie, wird noch detailreicher und einfacher zu überblicken sein. Kraftwerke und Minen arbeiten nun öffentlicher, sodass ihr den Prozessen von aussen zuschauen könnt. Die einzelnen Module der jeweiligen Aufgabengebiete sind klar ersichtlich. So könnt ihr den Abbau, die Verarbeitung und den Abtransport von Erzen von Anfang an begleiten. Diese detailreiche Simulation öffnet natürlich auch die Tür zu genauen Manipulationen.
So viel Detail verlangt natürlich nach einer potenten Grafikdarstellung. Wie nicht anders von Egosoft gewohnt, machen die ersten Videos und Screenshots bereits einen sehr guten Eindruck. Detailreiche Texturen und schicke Effekte machen das Weltall lebendig. Ein besonderes Schmankerl sind die riesigen Stationen, die mit ihren Neonschildern und Animationen einen fast schon urbanen Stil beschreiben. Da man zum ersten Mal mit der eigenen Crew interagieren kann, wird es spannend sein zu sehen, wie Egosoft die Animation von menschlichen Figuren hinbekommt. Trotz technischen Fortschritts waren diese nie besonders gut. Aber dafür hat Egosoft nun ja - laut gamescom-Präsentation - doch bis 2012 Zeit. Der ursprünglich für 2011 angesetzte Termin konnte wohl nicht eingehalten werden.
Ersteindruck
X Rebirth macht es richtig spannend. Der Neustart der X-Serie kann eine Chance sein, das mit X3 - Terran Conflict etwas eingefahrene Spielkonzept zu überdenken und dem Universum neues Leben einzuhauchen. Oder aber X Rebirth verscherzt es sich sowohl mit neuen als auch mit alten Spielern. Dass Egosoft aber keine Angst hat, alte Zöpfe abzuschneiden, kann man an der Reduzierung auf ein einziges Spielerschiff sehen. Auch klingen die neuen Ideen nachvollziehbar und gut. Sollte es Egosoft schaffen, diese auch gut umzusetzen, könnte uns das beste X seit den ersten beiden Teilen bevorstehen. Einen konkreten Ausblick können wir allerdings aufgrund von mangelndem Spielmaterial nicht bieten.
Original veröffentlicht bei GBase.ch
Nachricht veröffentlicht am 31.08.2011 | Kommentare (0)
Tags: Screenshots, Vorschau, X Rebirth